Wir erklären dir, ob energetische Sanierungen Pflicht sind und welche Förderungen es gibt.
Nachhaltige Energieeffizienz gewinnt unter anderem aufgrund der Neuregelungen des Gebäudeenergiegesetzes seit Januar 2024 vermehrt an Bedeutung. Durch eine energetische Sanierung lässt sich einerseits der Energieverbrauch erheblich verringern, andererseits der Wohnkomfort erhöhen. Wir erklären dir welche Maßnahmen zur energetischen Sanierung gehören und warum sie bei der Vermietung deiner Immobilie von Bedeutung sind.
Eine energetische Sanierung bezieht sich auf Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Das Ziel besteht darin, den Energieverbrauch zu senken, Kosten zu sparen und die Umweltbelastung zu verringern.
Typischerweise beinhaltet eine energetische Sanierung folgende Maßnahmen:
Eine energetische Sanierung bietet verschiedene Vorteile:
Schon mit der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Jahr 2002 wurden Eigentümer und Vermieter dazu verpflichtet, energetische Sanierungen an Gebäuden durchzuführen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Das Gebäudeenergiegesetz ersetzte diese Verordnung am 01.11.2020. Der Eigentümer ist zur Sanierung eines Altbaus dann verpflichtet, wenn die Heizungsanlage oder die Isolierung des Gebäudes den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes nicht entspricht.
Auch auf EU-Ebene ist die Energieeffizienz von Gebäuden ein wichtiges Thema. Das EU-Parlament hat im März 2023 eine strengere Sanierungsrichtlinie beschlossen, die eine Pflicht zur Erreichung der Energieeffizienzklasse "D" für alle Bestandsgebäude bis 2033 vorsieht.
Eigentümer von Einfamilienhäusern haben das Recht, ihre Immobilie energetisch zu sanieren, während Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) solche Maßnahmen gemeinschaftlich beschließen müssen. Die Entscheidungsfindung in einer WEG gestaltet sich oft schwierig, was die Sanierung erschwert. Die Umsetzung erfordert Vorbereitung, Fachberatung und Abstimmungen in Eigentümerversammlungen, wobei die Finanzierung und die Zustimmung der einfachen Mehrheit entscheidend sind.
Die Kosten für eine energetische Sanierung können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art der Maßnahme oder der Wahl der Materialien. Mit folgenden Kosten kann man ungefähr rechnen:
Maßnahme | Ungefähre Kosten |
---|---|
Austausch der Heizungsanlage | 6.000 € - 25.000 € |
Neue Fenster & Türen | 5.000 € - 10.000 € pro Stück |
Fassadendämmung | 10.000 € - 40.000 € |
Dachdämmung | 5.000 € - 31.000 € |
Außenwanddämmung | 6.000 € - 32.000 € |
Einbau einer Lüftungsanlage | 4.000 € - 10.000 € |
Um die Klimaschutzziele bis zum Jahr 2050 zu erreichen, setzt die deutsche Bundesregierung statt strikter Gesetze auf Anreize und Förderungen, um Eigentümer zur Sanierung zu motivieren. Ab 2024 treten mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz daher Veränderungen bei den Förderungen für neue Heizungsanlagen in Kraft. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Anlage zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Folgende Förderungen kann man als Eigentümer beantragen:
Ab 2024 können Eigentümer eine Basisförderung von 30 Prozent für den Heizungstausch beantragen.
Zusätzlich dazu kann man einen Klima-Geschwindigkeitsbonus von maximal 25 Prozent für den frühen Austausch einer alten fossilen Heizung. Diese Förderung gilt allerdings nur, wenn man die Immobilie selbst bewohnt. Eigentümer mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr erhalten einen 30-prozentigen Bonus für den Heizungstausch. Dieser Bonus gilt allerdings auch nur für selbstnutzende Eigentümer.
Die Boni sind kombinierbar, wobei der maximale Fördersatz bei 75 Prozent liegt, bei Gesamtkosten von höchstens 30.000 Euro.
Viele deutsche Bundesländer bieten eigene Förderprogramme an, um den Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden zu fördern. So gibt es beispielsweise in Bayern das Programm “Energie Bonus Bayern”, das unterschiedliche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden fördert.
Gut zu wissen: Einige Förderungen kannst du nur beantragen, wenn du die Immobilie selbst bewohnst. Es lohnt sich, die verschiedenen Programme genau zu prüfen und sich von Experten beraten zu lassen, um die passenden Förderungen für das eigene Gebäude zu finden.
Folgende Heizungstypen werden ab 2024 noch gefördert:
Vermieter haben gemäß § 555d des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) das Recht, die Kosten einer energetischen Sanierung anteilig auf die Mieter umzulegen. Diese Kosten können bis zu 8 Prozent der Jahresmiete betragen (§ 559 BGB).
Die kommenden Änderungen im Gebäudeenergiegesetz ab 2024 und die Förderungen für energetische Sanierungen verdeutlichen das verstärkte Streben nach klimaneutralen und energieeffizienten Gebäuden bis 2050. Eine energetische Sanierung bietet Chancen, den Energieverbrauch zu senken und den Wohnkomfort zu verbessern.
Die Förderungen für den Heizungstausch ab 2024 und die Unterstützung verschiedener Heizungstypen zeigen das Bemühen, nachhaltige Energienutzung zu fördern. Insgesamt weisen diese Entwicklungen auf eine deutliche Richtung hin: Ein Ziel, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen.
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken.
Bitte wende Dich für eine Rechtsberatung an die zuständigen Behörden oder einen Anwalt.
In diesem Artikel
Was versteht man unter energetischer Sanierung?
Welche Maßnahmen zählen zur energetischen Sanierung?
Was sind Vorteile einer energetischen Sanierung?
Wie funktioniert die energetische Sanierung in einer Wohnungseigentümergemeinschaft?
Wie viel kostet eine energetische Sanierung?
Welche Förderungen gibt es für die energetische Sanierung ab 2024?
Kann man die Kosten einer energetischen Sanierung auf den Mieter umlegen?
Fazit zur energetischen Sanierung
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